Bildbasiertes Komponieren von Druckeffekten (Lack, Primer, Kaschierung, Hotfoil)

Das Zusammenstellen in SpectraProof ist sehr einfach: Jedes Material kann gescannt oder fotografiert und dann als JPEG-Datei mit einem angehängten ICC-Profil wie ProFotoRGB gespeichert werden, wobei das RGB-Profil mit dem internen Arbeitsfarbraum übereinstimmen sollte. Diese Bilder werden in verschiedenen Ordnern in SpectraProof gespeichert. Die Materialien sind dann z.B. in der Auswahlliste Substrate verfügbar, wenn sie sich im Ordner Substrate befinden.

Spectraproof Softproof Lösung: Optionen für Substrat, Folierung und Opazitätseinstellungen
Spectraproof Softproof Lösung: Menü Hotfoil-Simulation

Warum ist diese Simulation so wichtig? Wenn zum Beispiel beim klassischen ICC-Profil-Proofing die Papiersimulation aktiviert ist, ist das Ergebnis einfach eine auf den Hintergrund gezeichnete Farbfläche. Das kann bei Kopierpapier oder Papier mit OBA gut funktionieren. Die Oberfläche des Softproof-Papiers ist dann bläulich, chamois oder grau.
Softproofing funktioniert nicht bei Papieren wie Zeitungspapier, Wellpappe, Kraftpapier und Papieren mit Effekteinschlüssen. Softproofing erzeugt nur eine einfarbige Oberfläche, die mit dem tatsächlichen Aussehen des Materials wenig zu tun hat. Vielleicht ist der LAB-Wert korrekt, aber es fehlen die Struktur, die Haptik, der Eindruck und die Einschlüsse. Ein glatter Grauton sieht einfach nur künstlich und in den meisten Fällen definitiv falsch aus.

Selbst unsere Augen können dies nicht kompensieren. In einigen Fällen haben die Hersteller von Proofs Proofing-Papiere entwickelt, die diese Papiersorten simulieren. Dies ist zum Beispiel bei Zeitungspapier der Fall. Denn selbst wenn man nur die Papiersimulation für Zeitungspapier im Proof ausdruckt, sieht es immer noch ein wenig künstlich aus.

SpectraProof verbessert dies, indem es die Papiersimulation ausschaltet und stattdessen ein realistisches Rendering über den Softproof legt. Das Substrat oder die Folie wird in den gesamten Hintergrund eingezeichnet. Mit einer Heißfolie als materialgebundene Folie werden gescannte metallische Oberflächen wie Gold, Silber, Rot- und Grünmetallic verwendet. Eine Separation in SpectraProof kann dann mit einem einfachen Klick auf eine Schaltfläche aktiviert und auf "Folie" eingestellt werden. Der Benutzer kann dann in den Kompositionsparametern das Material auswählen, das für die Foliensimulation verwendet werden soll.

SpectraProof verwendet solche Foto-Composings mit ihren Pixelinformationen aus der Separation und platziert dort das fotorealistische Bild der Folie. Das funktioniert genauso wie das Verfahren bei der Druckproduktion. Hier wird ein Film und anschließend ein Prägeklischee erstellt und die Heißfolie wird genau dort geprägt, wo das Klischee die Heißfolie platziert hat. SpectraProof arbeitet auf dem Monitor genau so und verwendet die Separation als Maske, um den Materialscan entsprechend in das Klischee zu übernehmen.

Dies ist bei der Simulation von Laminaten etwas anders, da das Laminat den Druck und die Farbe des Drucks verändert. SpectraProof legt daher eine Schicht über den Softproof für Laminat und Lack, um diese Materialien zu simulieren.
Die matte Laminierung hellt die dunklen Bereiche des Drucks auf und erzeugt eine Art diffuses Weiß, das einen Schleier über das Bild legt. Bei der Glanzfolienlaminierung wird alles dunkler, kontrastreicher und knackiger. SpectraProof erreicht diese Farbsimulation, indem es Farbpixel auf dem Softproof platziert. Der Benutzer kann eine Deckkraft oder einen Deckungswert für diese Pixel festlegen.

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